Beim Deutschen Meisterschaftsrudern auf dem Baldeneysee passte diesmal alles!

Organisatorische Meisterleistung! – EtuF Ruderer Henning Sproßmann holt Silber!
Weltmeister Jakob Schneider (RaB) darf nach 5. Platz auf Nominierung hoffen!

Der Essener Ruder-Regattaverein (ERRV) richtete am vergangenen Wochenende, 20.-22.04.2018, das Deutsche Meisterschaftsrudern im Kleinboot für den Deutschen Ruderverband (DRV) auf dem Essener Baldeneysee aus. Die Bedingungen hätten besser nicht sein können. Temperaturen um die 25 Grad, Windstille, glattes Wasser und eine perfekte Organisation stellten den meisterlichen Rahmen. Die Finalentscheidungen wollten dem in nichts nachstehen. Es gab tollen, spannenden Rudersport auf höchstem Niveau zu sehen. Die Essener Ruderszene durfte sich über die Silbermedaille von Henning Sproßmann (ETuF) im Leichtgewichts Zweier ohne Steuermann und den Finaleinzug von Achter-Weltmeister Jakob Schneider (RK am Baldeneysee) freuen, der sich mit dem 5.Platz berechtigte Hoffnungen auf eine Nominierung für das „Team Deutschland-Achter“ machen darf! Schon in knapp drei Wochen ist dann die Weltelite des Rudersports zur „100. Internationalen Hügelregatta“ wieder zu Gast am Baldeneysee. Dort wird auch der „Deutschland-Achter“ sein Saisondebüt geben.

Am Sonntagnachmittag schnaufte der 1. Vorsitzende und Regattaleiter des Essener Ruder-Regattavereins, André Ströttchen, erst einmal tief durch. Er und sein gut 100-köpfiges Helferteam hatten eine organisatorische Meisterleistung vollbracht und dafür viel Lob von allen Seiten erhalten. Auch der Wettergott ließ die Ruderer nicht im Stich. Die Sonne strahlte an allen drei Tagen über die Regattaanlage am Baldeneysee. Der Wind legte eine komplette Pause ein und von Elodea oder Verkrautung war weit und breit nichts zu sehen. Das Team der Sport- und Bäderbetriebe hatte ebenfalls ganze Arbeit geleistet und Europas einzige freiverlegte Regattastrecke schnurgerade in den See gelegt. Erst als alle Entscheidungen ausgerudert und die  Mannschaften abgereist waren, zog eine Gewitterfront über den See.  Eine echte Punktlandung also.

 

Sportliche Highlights aus Essener Sicht waren sicherlich die hartumkämpfte Silbermedaille von Henning Sproßmann (ETuF), der gemeinsam mit Julius Wagner (Dortmund) im Leichtgewichts Zweier ohne Steuermann an den Start ging. Die amtierenden U23 Europameister gingen das Rennen engagiert an und führten bis zur Streckenhälfte. Im weiteren Verlauf des Rennens wehrten sie sich nach Kräften, mussten am Ende dann aber doch den Routiniers Patrick Stöcker (Siegburg) und Johannes Ursprung (Frankfurt) mit einer ¾ Bootslänge den Vortritt lassen.

Jakob Schneider vom Ruderklub am Baldeneysee reiste mit gemischten Gefühlen zu seiner Heimstrecke. Beim amtierenden Weltmeister im Deutschland-Achter waren die Trainingsergebnisse im Vorfeld dieser Meisterschaft nicht so berauschend. Als Minimalziel musste unbedingt das A-Finale der besten sechs Boote erreicht werden, wenn man weiterhin von einem Platz im Paradeboot des Deutschen Ruderverbandes träumen wollte. Bei der Langstrecke in Leipzig vor zwei Wochen rangierte der Zweier mit seinem Partner Hannes Ocik (Schwerin) nur auf dem 7. Rang. Beim abschließenden Vortest, am letzten Wochenende in Köln, kann es noch dicker. Nach dem 11. Rang kamen erste Zweifel auf, ob das in diesem Jahr reichen würde. Um es vorweg zu nehmen es reichte. Das Duo stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass sie echte Wettkampftypen sind. Beim Vorlauf am Freitag sowie beim Viertel- und Halbfinale am Samstag schoben sie ihre Bugspitze immer als zweites Boot über die Ziellinie, sodass man Samstagabend das Minimalziel Finalteilnahme erreicht war. Im Finale am Sonntag verbesserte sich das Team noch um einen Platz, sodass am Ende der 5. Rang in der Gesamtwertung heraussprang.

Am Freitag, den 4. Mai wird das „Team Deutschland-Achter“ bei einer Pressekonferenz im Bundesstützpunkt in Dortmund vorgestellt. Es gilt als sicher, dass Jacob Schneider dazugehört. Ob er allerdings im Achter oder zunächst erst einmal im Vierer ohne Steuermann sitzt, da wollte sich Disziplin-Bundestrainer Uwe Bender noch nicht in die Karten schauen lassen.

Bereits in knapp drei Wochen ist die gesamte Flotte des Deutschen Ruderverbandes dann erneut auf dem Baldeneysee zu Gast, wenn sich die Weltelite des Rudersports zur „100. Internationalen Hügelregatta“ am 12./13.05.2018 in Essen trifft.

Jakob Schneier (RK am Baldeneysee) & Hannes Ocik (Schwerin)

Jakob Schneier (RK am Baldeneysee) & Hannes Ocik (Schwerin)

Henning Sproßmann (ETuF) , Julius Wagner (Dortmund)

Henning Sproßmann (ETuF) , Julius Wagner (Dortmund)